Die pädagogischen Fachkräfte des Kindergartens nehmen ihre Aufsichtspflicht und ihre Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit der Kinder wahr. Die Einschätzung der Risiken ist gerade im Zusammenhang mit der Bewegungsfreiheit der Kinder und der pädagogischen Forderung nach einer eigenaktiven Raumnutzung eine komplexe Angelegenheit. Die professionelle Antwort hat in erster Linie das Recht des Kindes auf Bildung und Entwicklung im Blick. Es gilt, alle Vorschriften in eine sinnvolle Beziehung zum grundlegenden Bildungsauftrag des Kindergartens zu setzen. Eine reflektierte Übernahme und zielführende Beachtung der Sicherheitsvorschriften beugt einer Verunsicherung der pädagogischen Fachkräfte vor und stärkt sie in ihrer Bereitschaft, gemeinsam mit Kindern Freiräume für entdeckendes und forschendes Lernen zu schaffen. Die reflektierte Position vermag zu differenzieren und Prioritäten zu setzen. Sie ist in der Lage, das Raumsystem einerseits für Prozesse der Selbstorganisation zu öffnen und andererseits das Kind durch gemeinsam vereinbarte Regeln im Rahmen einer pädagogisch begründeten Konzeption vor Gesundheitsgefährdungen zu schützen.