Eltern und pädagogische Fachkräfte bringen unterschiedliche Kompetenzen in die gemeinsame Bildungsarbeit ein. Sie haben voneinander verschiedene und sich gegenseitig ergänzende Sichtweisen der Lebens-, Lern- und Bildungsbiographie des Kindes. Bildungspartnerschaft beruht auf einer diskursiven Verständigung, d. h. auf einer gemeinsamen Klärung von Bildungszielen und -praxis. Sich auf einen offenen und gleichberechtigten Dialog mit den unterschiedlichen Familien einzulassen, ist eine professionelle Herausforderung. Zu dieser gehört es, dass die pädagogischen Fachkräfte sich mit unterschiedlichen und eventuell sich widerstreitend gegenüberstehenden Vorstellungen und Erwartungen auseinandersetzen. Eine gute Kooperation setzt deshalb die Reflexion der jeweils eigenen Grundhaltung gegenüber Eltern voraus.
Um sich an den Bedürfnissen und individuellen Lebenssituationen von Kindern und Familien zu orientieren, ist es für die pädagogischen Fachkräfte beispielsweise hilfreich, etwas über die Familiengeschichte und das Alltagsleben der Kinder in der Familie zu wissen oder Informationen über die in der Familie verwendeten Sprache(n) und über die Alltagstheorien der Eltern im Hinblick auf das Lernen in der frühen Kindheit zu erlangen. Es sind dabei vielfältige Formen der Kommunikation mit Eltern notwendig, die sowohl den pädagogischen Fachkräften als auch den Eltern einen vertieften Einblick in die jeweilige andere Welt geben. Auf diese Weise können sich das Erfahrungswissen der Eltern und das Fachwissen der pädagogischen Fachkräfte zum Wohl des Kindes ergänzen.