Die meisten Kinder sind hoch motiviert, sich auf den neuen Lebensraum Schule einzulassen, auch wenn dies mit Unsicherheit über das umfassend Neue und Wichtige verbunden ist. Wenn Kinder auf vielfältige Erfahrungen und Kompetenzen aus ihrer Zeit im Kindergarten zurückgreifen können, sind die Chancen hoch, dass sie dem neuen Lebensabschnitt selbstbewusst, zuversichtlich und aufgeschlossen entgegensehen. Eltern sind ihrerseits häufig unsicher, wenn die Einschulung ansteht. Sie befürchten, dass ihr Kind den Anforderungen in der Schule noch nicht gewachsen sei. Auch hier hilft es den Eltern, wenn sie während der Kindergartenzeit im steten Austausch mit den Fachkräften stehen und den Prozess der Entwicklung und des Lernens ihres Kindes mitverfolgen und kennen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Grundschule klärt die Anschlussfähigkeit der pädagogischen Arbeit hinsichtlich Bildungsinhalten und Lernmethoden sowie, unter Beteiligung der Eltern, im Hinblick auf wichtige und hilfreiche Informationen über die Kinder. Ein gemeinsames Programm fördert die Bewältigung des Überganges für die Kinder.
Die notwendigen Voraussetzungen für den Anschluss zwischen den Systemen Kindergarten und Grundschule werden mit dem Begriff »Schulfähigkeit« beschrieben. Dabei gilt es, den Blick nicht nur auf das Kind mit seinem Sozial- und Leistungsverhalten in unterschiedlichen Kompetenzbereichen zu richten, das zum Zeitpunkt der Einschulung vorausgesetzt wird. Die Aufmerksamkeit gilt gleichermaßen dem Bewältigungsprozess des Kindes bei seinem Übergang zum Schulkind und der Begleitung dieses Prozesses. Dies erfordert, dass die pädagogischen Fachkräfte in den Kindergärten und die Lehrkräfte in den Schulen ihr professionelles, kooperatives Handeln im Hinblick auf das einzelne Kind intensivieren und die »Kindfähigkeit« der Einrichtungen optimieren.
Das Kind erwirbt Kompetenzen, um zusammen mit den Eltern und anderen Beteiligten die neuen und herausfordernden Aufgaben zu bewältigen, die mit dem Wechsel in die Schule verbunden sind. Das Wohlbefinden des Kindes in der Schule ist die Voraussetzung dafür, dass es sich die Bildungsangebote optimal erschließt.