o'') Bereichsabkommen vom 27. Mai 2019, Nr. 001)
Bereichsabkommen zur Einführung des Berufsbildes „Schulsozialpädagoge / Schulsozialpädagogin“ (VII. Funktionsebene)

(1) Dieses Bereichsabkommen führt das Berufsbild „Schulsozialpädagoge / Schulsozialpädagogin“ des Landes Südtirol ein und regelt weitere spezifische Aspekte des Arbeitsverhältnisses.

(2) Dieses Bereichsabkommen tritt am Tag der Veröffentlichung im Amtsblatt der Region Trentino-Südtirol in Kraft und gilt so lange, bis es durch einen späteren Bereichskollektivvertrag betreffend das Personal laut Absatz 1 ersetzt wird.

Der Schulsozialpädagoge / die Schulsozialpädagogin gehört zum schulinternen Unterstützungssystem mit niederschwelligem Zugang für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen. Die spezifischen Aufgaben werden von der Schulführungskraft auf der Grundlage nachfolgender allgemeiner Aufgaben und des schulinternen Konzeptes für die Schulsozialarbeit zugewiesen.

Aufgaben

der Schulsozialpädagoge / die Schulsozialpädagogin

1. koordiniert und unterstützt sozialpädagogische Tätigkeiten und Projekte zwischen Schule, sozialer Einrichtung, Jugenddiensten, weiteren außerschulischen Angeboten sowie den Erziehungsverantwortlichen,
   
2. bezieht bei den verschiedenen sozialpädagogischen Aktivitäten an der Schule Lehrpersonen, Erziehungsverantwortliche und weitere Bezugspersonen mit ein,
   
3. entwickelt Projekte zur Stärkung der Sozial- und Selbstkompetenz der Schülerinnen und Schüler und führt diese in Kooperation mit den Lehrpersonen und fallweise auch anderen Trägern durch,
   
4. setzt zielgruppen- und themenorientierte Präventionsprojekte in Zusammenarbeit mit internen und externen Experten und Expertinnen um,
   
5. sorgt in Kooperation mit internen und externen Beratungs- und Unterstützungsdiensten für Netzwerke im Sozialraum,
   
6. interveniert und bietet Begleitung in Krisen- und Konfliktsituationen an, unterstützt bei der Bewältigung von Konfliktsituationen im Schulalltag und fungiert als Mediator/in,
   
7. begleitet die Schülerinnen und Schüler in Übergangsphasen und unterstützt sie in der beruflichen Orientierung und der Entwicklung von Zukunftsperspektiven,
   
8. trägt durch gezielte Maßnahmen im Bereich der Prävention und der Intervention dazu bei, Schulabsentismus und Schulabbruch vorzubeugen und zu verringern,
   
9. bietet erste Beratung und Unterstützung im Einzelfall an und leitet im Bedarfsfall an andere Dienste weiter,
   
10. übernimmt in Einzelfällen das Case-Management und arbeitet mit den Erziehungsverantwortlichen, beteiligten Diensten und Behörden zusammen,
    
11. arbeitet fallweise bei der Entwicklung zeitbegrenzter Alternativen zur Erfüllung der Schul- und Bildungspflicht mit und begleitet diese in der Umsetzung und Auswertung.
    

Zugangsvoraussetzungen

Abschluss eines mindestens dreijährigen Hochschulstudiums

1. der Sozialpädagogik, L-19
   
2. der Sozialarbeit L- 39
   
3. in einem anderen Bereich in Verbindung mit einer mindestens dreijährigen bestätigten einschlägigen Berufserfahrung in der Schulsozialarbeit oder einer vergleichbaren Arbeit mit Jugendlichen innerhalb der letzten zehn Jahre.
   

Zweisprachigkeit

Nachweis C1 (ehem. Niveau A)

(1) Das Berufsbild des Schulsozialpädagogen / der Schulsozialpädagogin ist der siebten Funktionsebene zugeordnet.

(2) Die Arbeitszeit des Schulsozialpädagogen / der Schulsozialpädagogin bei Vollzeit umfasst 38 Wochenstunden.

(1) Im Sinne einer Übergangsregelung werden auf Antrag auch alle Bewerberinnen und Bewerber der zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des vorliegenden Kollektivvertrages bestehenden Wettbewerbsrangordnung für Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen zum ersten Wettbewerbsverfahren zur Erlangung der Eignung als Schulsozialpädagoge / Schulsozialpädagogin zugelassen. Falls eine dieser Personen am ersten Wettbewerbsverfahren aus von der Verwaltung anerkannten Gründen nicht teilnehmen kann, kann diese, auf Antrag, vom Direktor der Personalabteilung auch noch zu einem späteren Wettbewerbsverfahren zugelassen werden.

(2) Eine Mobilität in das Berufsbild Schulsozialpädagoge / Schulsozialpädagogin ist ausschließlich aus dem Berufsbild Sozialpädagoge / Sozialpädagogin möglich.

(1) Folgende Bestimmungen finden auch für die Berufsbilder „Sozialpädagoge / Sozialpädagogin“ und „Schulsozialpädagoge / Schulsozialpädagogin“ Anwendung:

1. Für die Versetzungen der Schulsozialpädagogen / Schulsozialpädagoginnen sowie Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen im Schulbereich und in den angeschlossenen Heimen gelten dieselben Regeln wie für das Lehrpersonal des Landes.
   
2. Artikel 20 und 22 des Bereichsabkommens vom 27. Juni 2013 für das Lehrpersonal des Landes finden ab dem Schuljahr, welches auf das Inkrafttreten des vorliegenden Kollektivvertrages folgt, auch auf die Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen im Schulbereich und in den angeschlossenen Heimen sowie auf die Schulsozialpädagogen / Schulsozialpädagoginnen Anwendung.
   
3. Artikel 40 Absatz 1 des Bereichsabkommens vom 27. Juni 2013 für das Lehrpersonal des Landes ist zeitgleich mit der Anwendung von Buchstaben b) dieses Absatzes abgeschafft.
   
4. Artikel 38 des Bereichsabkommens vom 27. Juni 2013 für das Lehrpersonal des Landes ist ab dem Schuljahr, welches auf das Inkrafttreten des vorliegenden Kollektivvertrages folgt, auch auf die Schulsozialpädagogen / Schulsozialpädagoginnen ausgedehnt.
   

(2) Die vertraglichen Bestimmungen, die im Widerspruch zu diesem Bereichsabkommen stehen, werden nicht mehr angewandt.