In vigore al

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In vigore al: 29/03/2012

Beschluss Nr. 4617 vom 09.12.2008
Festlegung der Voraussetzungen für die Ausübung der "Urlaub auf em Bauernhof"- Tätigkeit

Anlage

Voraussetzungen für die Ausübung der "Urlaub auf dem Bauernhof"-Tätigkeit

 

Vorliegende Bestimmungen  regeln die Vorgangsweise für die Feststellung der Vorraussetzungen für die Ausübung der Tätigkeiten laut Artikel 2, Absatz 3 des Landesgesetzes vom 19.09.2008 Nr. 7, in Folge Landesgesetz genannt, seitens der landwirtschaftlichen Unternehmer, die „Urlaub auf dem Bauernhof  ausüben.

 

1) Verbindung zur Landwirtschaft

1.1 Für die Bewertung des Verhältnisses zwischen “Urlaub am Bauernhof” – und landwirtschaftlicher Tätigkeit laut Artikel 3 des Landesgesetzes, gelten folgende Kriterien:

1.2  Die Ausübung der Tätigkeiten laut Artikel 2, Absatz 3 des Landesgesetzes seitens der Unternehmer, die „Urlaub auf dem Bauernhof  anbieten, setzt eine Mindestgröße des landwirtschaftlichen Betriebes voraus, und zwar 0,5 Hektar Obst, Wein-, Gemüseanbaufläche, oder ein Hektar Wiese, Acker- oder Ackerfutterbaufläche. Für reine Grünlandbetriebe ist die effektive Haltung von mindestens 0,4 Großvieheinheiten (GVE) pro Hektar Futterfläche,  jedenfalls aber von mindestens einer GVE im Betrieb Vorraussetzung.

1.3 Die landwirtschaftliche Tätigkeit wird auf jeden Fall als überwiegend betrachtet, wenn die Beherbergungs- und Schanktätigkeit jeweils nicht mehr als 10 Betten bzw. nicht mehr als 10 Sitzplätze umfasst.

1.4 Für Betriebe, die den obgenannten Rahmen überschreiten, wird das Überwiegen der landwirtschaftlichen Tätigkeit gegenüber dem „Urlaub auf dem Bauernhof  wie folgt berechnet:

-     für Betriebe, welche  Beherbergung von Gästen  mit einer Bettenzahl von über 10 oder eine Schanktätigkeit mit über 10 Sitzplätzen ausüben, sind die jährlichen Arbeitstage für die reine landwirtschaftliche Tätigkeit anhand der beiliegenden Tabelle B zu ermitteln. Wird damit der Schwellenwert laut beiliegender Tabelle A erreicht oder überschritten, dann überwiegt die landwirtschaftliche Tätigkeit. Wird die Tätigkeit nicht ganzjährig ausgeübt, so ist der Schwellenwert im Verhältnis zu reduzieren,

-     bei Ausübung von „Urlaub auf dem Bauernhof  -  Tätigkeiten, die nicht in der Tabelle A angeführt sind, oder in all jenen Fällen, in denen die darin angegebenen Schwellenwerte nicht zur Anwendung kommen oder nicht erreicht werden, muss der Betreiber einen geeigneten Nachweis darüber erbringen, dass die  landwirtschaftliche Tätigkeit, vom Zeitaufwand her, über die „Urlaub auf dem Bauernhof   - Tätigkeit überwiegt.

1.5  Die Richtwerte laut Tabellen A und B gelten ausschließlich zur Bewertung des Verhältnisses zwischen der „Urlaub auf dem Bauernhof“-Tätigkeit und der landwirtschaftlichen Tätigkeit gemäß Artikel 3 des Landesgesetzes Nr. 7 vom 19.09.2008.

 

2) Party – Service

2.1  Die im Rahmen eines Party-Service laut Artikel 2, Absatz 3, Buchstabe b) des Landesgesetzes angebotenen Speisen und Getränke sind:

a)     selbst erzeugte landwirtschaftliche Produkte oder Produkte von landwirtschaftlichen Betrieben  des umliegenden Gebietes im Sinne von Art. 2, Abs. 5 des Landesgesetzes,

b)     für Südtirol traditionelle Produkte, die im nationalen Verzeichnis gemäß Ministerialdekret vom 8. September 1999, Nr. 350, aufgelistet sind,

c)     andere typische lokale Gerichte und Getränke.

 

Die Prozentsätze betreffend die Herkunft der Produkte gemäß  Artikel 6, Absatz 1 des Landesgesetzes müssen eingehalten werden.

 

3) Berufliche Ausbildung

3.1 Der Nachweis über die angemessene berufliche Ausbildung des Betriebsleiters oder eines im Betrieb kontinuierlich mitarbeitenden Familienmitglieds gilt, im Sinne von Artikel 11 des Landesgesetzes, als erbracht:

a)     durch den erfolgreichen Abschluss einer Schule oder eines Studiums in den Bereichen Land-, Forst-, Hauswirtschaft, Wirtschaft und Tourismus,

b)     oder durch die Eintragung in das Verzeichnis der Gastgewerbetreibenden der Handelskammer,

c)     oder durch den erfolgreich abgeschlossenen Besuch eines entsprechenden Kurses.

3.2  Der Kurs laut Buchstabe c) des vorhergehenden Punktes 3.1 umfasst mindestens 85 Stunden und besteht  aus  einem allgemeinen und einem spezifischen Teil. Der allgemeine Teil beträgt höchstens die Hälfte der Gesamtstundenanzahl; der spezifische Teil ist auf die jeweils ausgeübte „Urlaub auf dem Bauernhof  - Tätigkeit abgestimmt. Die Kurse werden von den Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft oder von den seitens der Landesabteilung Land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung eigens dafür ermächtigten Weiterbildungseinrichtungen organisiert und durchgeführt.

3.3  Hat der Betriebsleiter oder eines der am Betrieb mitarbeitenden Familienmitglieder einen Schulabschluss, der keinem der oben angeführten Schulen entspricht, so können durch die Landesabteilung  Land-, forst- und  hauswirtschaftliche Berufsbildung für den allgemeinen Teil des Kurses folgende Fächer im Ausmaß von maximal 19 Stunden anerkannt  werden:

-     EDV,

-     Arbeitsschutz, Sicherheit am Arbeitsplatz und auf dem Bauernhof, Brandschutz.

3.4  Bei Umschreibung der Tätigkeit auf den Hofübernehmer im Falle von Hofübergabe oder im Erbwege an ein am Hof kontinuierlich mitarbeitendes Familienmitglied, muss der Nachweis der Ausbildung im Sinne des vorhergehenden Absatzes 1 innerhalb von zwei Jahren ab Datum der Hofübergabe erbracht werden. Andernfalls erfolgt die Einstellung der Tätigkeit durch Anordnung des Bürgermeisters.

3.5  Für die Tätigkeit des Lehrbauernhofs ist in jedem Fall der erfolgreiche Abschluss eines spezifischen Lehrgangs im Ausmaß von mindestens 80 Stunden erforderlich.

3.6 Für die Tätigkeit der Betreuung von Personen am Betrieb kann der Nachweis der angemessenen beruflichen Ausbildung, in Abweichung vom vorhergehenden Punkt 3.1, Buchstabe a), auch durch den erfolgreichen Abschluss der Lehranstalt für Soziales erfolgen.

3.7 Für die Ausübung von Tätigkeiten laut Artikel 2, Absatz 3, Buchstabe c des Landesgesetzes Nr. 7 vom 19.09.2008 können auch andere Lehrgänge, wie zum Beispiel für Wanderführer, als geeignete Ausbildung anerkannt werden.

 
Tabelle A - tabella A:

„Urlaub auf dem Bauernhof“-Tätigkeiten

attività agrituristiche

Schwellenwerte in mindestens notwendigen Arbeitstagen für landwirtschaftliche Tätigkeiten

valori soglia in giornate lavorative minime necessarie per le attività agricole

Nur Ferienwohnungen bei mehr als 10 Betten

solo appartamenti per ferie con più di 10 posti letto

80

Ferienwohnungen und Zimmer mit Frühstück bei mehr als 10 Betten

appartamenti per ferie e camere con colazione con più di 10 posti letto

90

Nur Zimmer mit Frühstück mit mehr als 10 Betten

solo camere con colazione con più di 10 posti letto

100

Halbpension mit mehr als 10 Betten

mezza pensione con più di 10 posti letto

200

Vollpension mit mehr als 10 Betten

pensione completa con più di 10 posti letto

250

Verabreichung von Speisen und Getränken mit 11 - 30 Sitzplätzen

somministrazione di pasti e bevande  con 11 - 30 posti a sedere

180

Verabreichung von Speisen und Getränken mit 31 - 50 Sitzplätzen

somministrazione di pasti e bevande  con 31 - 50 posti a sedere

180+2 für jeden Sitzplatz über 30

180 + 2 per ogni posto a sedere oltre i 30

Verabreichung von Speisen und Getränken mit mehr als 50 Sitzplätzen

somministrazione di pasti e bevande con  più di 50 posti a sedere

220 + 1 für jeden Sitzplatz über 50

220 + 1 per ogni posto a sedere oltre i 50

 
Tabelle B – tabella B
Bedarf an Arbeitstagen für landwirtschafltiche Tätigkeiten
Fabbisogno di manodopera per le attività agricole
 
Bei Betrieben mit mehr als 70 Erschwernispunkten, wie sie gemäß Dekret des Landeshauptmannes vpm 9. März 2007, Nr. 22, festgelegt sind, müssen die Richtwerte mit dem Koeffizienten 1,3 zu multipliziert werden.
Per aziende con oltre 70 punti di svanzaggio, determinati ai sensi del Decreto del Presidente della Provincia 9 marzo 2007, n. 22, i valori devono essere moltiplicati per il coefficiente 1,3
Landwirtschaftliche Tätigkeit
Attività agricola

Arbeitstage je Einheit

Giornate lavorative per unità

Daten Betrieb
Dati aziendali
Arbeitstage im Betrieb
Giornate lavorative aziendali
Milchkühe

Bovini da latte

18

je GVE bis 10 GVE
fino a 10 UBA

9

je GVE von 11 - 30 GVE
da 11 a 30 UBA

6

ab 31 GVE
oltre 31 UBa

Kälber, Mastrinder und Mutterkühe

Vitelli, bovini da ingrasso e vacche nutrici

9

je GVE
per UBA
Hühnerfarm
Avicoli

0,09

je Tier (Legehennen)
per  capo (avicoli da uova)

0,3

je Tier (Hühneraufzucht)
per capo (avicoli da riproduzione)
Fischzucht
Ittici da riproduzione

100

für 1.000 m2
per 1000 metri quadri
Pferde (Stute)
Equini - fattrici

9

je GVE
per UBA
Pferde (Hengst)
Equini (stalloni)

6

je GVE
per UBA
Schweinemast
Suini da ingrasso

0,2

je Tier
per capo
Schweinezucht
Suini da riproduzione

1,6

je Tier
per capo
Kaninchenzucht
Cunicoli

0,7

je Tier
per capo
Bienenzucht
Apicoltura

2

je Bienenvolk
per arnia
Schafe
Ovini

3

je Tier
per capo
Ziegen
Caprini

3

je Tier
per capo
Hundezucht
Cinotecnici

140

10 Stück, davon mindestens 5 Muttertiere
(per 10 capi di cui almeno 5 fattrici)

Hirtentätigkeit auf Weiden oder Almen

Sorveglianza bestiame su pascoloo alpe

Im Einzelfall zu bewereten

Da valutare nei singoli casi

Weinbau
Vigneto

90

pro ha (starker Maschineneinsatz)
per ettaro  (ad alta meccanizzazione)

110

pro ha (schwacher Maschineneinsatz)
per ettaro (a bassa meccanizzazione)
Obstbau
Frutteto

80

pro ha (starker Maschineneinsatz)
per ettaro (ad alta meccanizzazione)

110

pro ha (schwacher Maschineneinsatz)
per ettaro (bassa meccanizzazione)
Kartoffel
Patata

30

pro ha
per ettaro
Mais
Mais

10

pro ha
per ettaro
Getreidebau
Colture cerealicole

5

pro ha (starker Maschineneinsatz)
per ettaro ( ad alta meccanizzazione

20

pro ha (schwacher Maschineneinsatz)
per ettaro (bassa meccanizzazione)
Dauerwiese
Prato stabile

15

pro ha (starker Maschineneinsatz)
per ettaro ( ad alta meccanizzazione

30

pro ha (schwacher Maschineneinsatz)
per ettaro (bassa meccanizzazione)

45

pro ha (Handmahd)
per ettaro (sfalcio manuale)
Beerenanbau
Colture di piccoli frutti
Ribisel
Ribes

300

pro ha
per ettaro
Erdbeeren
fragole

260

pro ha
per ettaro
Himbeeren
lamponi

540

pro ha
per ettaro
Baumschule
Vivai frutticoli

400

pro ha
per ettaro
Rebschule
Vivai viticoli

350

pro ha
per ettaro

Feld Gemüse

Colture orticole a pieno

campo

90

pro ha
per ettaro
Garten (Industriell)
orti industriali

250

pro ha
per ettaro
Glashaus
colture in serra

1.850

pro ha
per ettaro
Geheizte Tunnels
Tunnels riscaldati

260

pro ha
per ettaro
Nicht geheizte Tunnels
Tunnels freddi

130

pro ha
per ettaro
Kastanien
Castagno

40

pro ha
per ettaro
Christbäume
Alberi natalizi

60

pro ha
per ettaro
Kräuter und Feldblumen
Colture floricole a pieno
campo

300

pro ha
per ettaro
Wald
bosco

3

pro ha
per ettaro

Summe

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