Die Rahmenrichtlinien entwerfen ein wissenschaftlich begründetes Konzept kindlicher Bildung und zielen darauf ab, dass Jungen und Mädchen in ihren frühen entscheidenden Jahren in ihren Kindergärten pädagogisch qualifizierte Orte der Bildung vorfinden. Besondere Beachtung kommt der Kontinuität der Bildungsprozesse sowie der professionellen Gestaltung der Übergänge im Bildungsverlauf zu. Die Gestaltung und Organisation der Bildungsprozesse orientieren sich am Kind und rücken dessen Bedürfnisse, Interessen und Begabungen ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Organisationsformen des Kindergartens sind auf die Entwicklung der schöpferischen Potenziale der Jungen und Mädchen ausgerichtet. Wenn Bildung vorrangig auf die Stärkung kindlicher Entwicklung ausgerichtet ist, dann gilt dies für alle Orte, an denen Kinder aufwachsen und an denen Bildungsprozesse stattfinden. Denn es ist immer dasselbe Kind, das seine Bildungsprozesse in der Familie, im Kinderhort, in der Kindertagesstätte, im Kindergarten und später in der Schule aktiv mitgestaltet. Vor dem Hintergrund heutiger Gesellschaftsbedingungen und Wissenschaftserkenntnisse legen die Rahmenrichtlinien die bildungstheoretische und bildungsphilosophische Grundlage der Bildungsarbeit im Kindergarten fest. Ihnen liegt ein ganzheitliches Bildungsverständnis zugrunde, das auf eine positive Entwicklung und auf das Wohlbefinden der Mädchen und Jungen ausgerichtet ist.