Demokratisches Handeln zählt zu den wichtigsten Grundlagen unserer Gesellschaft. Es setzt ein »Wir-Gefühl« in der Gruppe, gegenseitigen Respekt, Anerkennung und Wertschätzung sowie Solidarität voraus, die sich in gegenseitiger Unterstützung und Hilfe äußert. Demokratisches Verhalten ist zudem von Verantwortungsübernahme und Achtung vor der unantastbaren Würde eines jeden Menschen geprägt. Diese Erfahrung über den Wert des Menschen, der eigenen Person und der anderer Personen machen Kinder von Anfang an.
Wenn ein Kind in den Kindergarten eintritt, steht es vor der Aufgabe, sich in einer Gruppe von Kindern mit höchst unterschiedlichem Familien- und Erfahrungshintergrund einzuleben. Im täglichen Miteinander erfährt es, was Demokratie bedeutet und wodurch sich demokratisches Handeln auszeichnet. Es muss lernen, Kompromisse einzugehen, im Miteinander eine Balance zu finden und mit sozialen Konflikten umzugehen. Die Stärkung demokratischer Kompetenzen kann jedoch nur über die aktive Beteiligung der Kinder erfolgen, d. h. durch Partizipation. Diese Form der Einflussnahme wird den Kindern durch Einbezug in Entscheidungsprozesse zugestanden und durch Angebote, ihre Lebens- und sozialen Nahräume selbst mitzugestalten. Diese Beteiligungsprozesse setzen eine demokratische Kooperation und Kommunikation zwischen Kindern und Erwachsenen sowie der Erwachsenen und Kinder untereinander voraus. Durch die gelingende Beteiligung an den Entscheidungen, die ihr eigenes Leben und das der Gemeinschaft betreffen, erwerben die Kinder die Bereitschaft und die Fähigkeiten zur demokratischen Teilhabe.