q) Dekret des Landeshauptmanns vom 21. Februar 2023, Nr. 61)
Qualitätskriterien für Durchführungspläne gemäß Anhang E Punkt E1) des Landesgesetzes vom 10. Juli 2018, Nr. 9

(1) Diese Verordnung legt in Durchführung von Anhang E Punkt E1) des Landesgesetzes vom 10. Juli 2018, Nr. 9, „Raum und Landschaft“, in der Folge als „Gesetz“ bezeichnet, Qualitätskriterien für die Ausarbeitung der Durchführungspläne fest, auf deren Grundlage eine zertifizierte Meldung des Tätigkeitsbeginnes (ZeMeT) für Neubaumaßnahmen eingereicht werden kann.

(1) Die Grundlage für den Durchführungsplan bildet, über die bereits laut Artikel 57 Absatz 4 des Gesetzes vorgeschriebenen Inhalte hinaus, ein städtebauliches, architektonisches und landschaftliches Gesamtkonzept, dessen verbindliche Inhalte in einen Rechtsplan oder mehrere Rechtspläne übertragen werden, welche die Planung der öffentlichen Räume, der Grünflächen und die jeweiligen Durchführungsbestimmungen enthalten.

(1) Für die Baukörper/Bauwerke sind festzulegen:

1. Gebäudetypologie, Baumassenverteilung, Eingänge und Geschoßanzahl,
   
2. unterirdische und oberirdische Geschoßkoten, Trauf- und Firsthöhen in Bezug auf die im öffentlichen Raum festzulegende Nullkote,
   
3. Baufluchten zum öffentlichen Raum und Baurechtsgrenzen unter Angabe geringfügiger Abweichungsmöglichkeiten,
   
4. Zweckbestimmungen der Baukörper und Geschosse.
   

(1) In ästhetischer Hinsicht sind für die Baukörper/Bauwerke festzulegen:

1. Dachform, Ausrichtung der Dachflächen und Fassadentypologie wie Lochfassade, Vorhangfassade,
   
2. Form und Typologie der Zusatzelemente wie Erker, Balkone, Fassadenvorsprünge, Loggien, Dachgauben,
   
3. Baumaterialien und Farbspektrum der undurchsichtigen und durchsichtigen Fassadenelemente, eventuell getrennt nach Sockel-, Zentral- und Gesimsbereich.
   

(1) Für den Freiraum sind festzulegen:

1. Geländeformation sowie eventuell notwendige Erdbewegungsarbeiten und Stützbauwerke,
   
2. Zufahrten und alle Bauteile, die sich an der Schnittstelle von öffentlichem und privatem Raum befinden wie Lauben, Überdachungen, Nebengebäude, Lüftungsanlagen,
   
3. Typologie und Gestaltung der privaten und öffentlichen Freiflächen wie Bodenbeläge, Grünflächen mit und ohne Unterbauung, Privat- und Gemeinschaftsgärten, Spielflächen, Parkplätze, ökologische Nischen, Müllsammelstellen,
   
4. Abgrenzungen wie Umfassungsmauern, Zäune, Tore, Hecken,
   
5. Vernetzung mit den angrenzenden öffentlichen und privaten Grünraumstrukturen.
   

(1) Für die Zwecke dieser Verordnung wird die Einheitslegende für Durchführungspläne laut Anhang A dieser Verordnung angewandt.

(1) Dieses Dekret tritt am Tag nach seiner Veröffentlichung im Amtsblatt der Region in Kraft.

Dieses Dekret ist im Amtsblatt der Region kundzumachen. Jeder, dem es obliegt, ist verpflichtet, es zu befolgen und für seine Befolgung zu sorgen.