2.1.1 Personale - kindbezogene Kompetenzen
2.1.1.1 Positives Selbstkonzept
Die Stärkung des Selbstkonzeptes bildet eine zentrale Bildungsdimension. Das Selbstkonzept umfasst die Selbsteinschätzung sowie das Bild von der eigenen Selbstwirksamkeit. Die Stärkung des Selbstkonzeptes erfolgt über die Stärkung der Annahmen und Überzeugungen: Ich werde geliebt und akzeptiert ohne Vorbedingung und ich bin kompetent und trage Verantwortung.
In allen Bildungsfeldern bieten sich Gelegenheiten, das Selbstkonzept der Jungen und Mädchen zu stärken.
2.1.1.2 Selbstwertgefühl
Das Selbstwertgefühl entwickelt sich in der Auseinandersetzung mit sich selbst und dem sozialen Umfeld. Es umfasst das Bild von sich selbst und die Einschätzung über sich selbst. Ein Kind, das sich von seinen Eltern und wichtigen Bezugspersonen geliebt und unabhängig von seinen Handlungen oder Leistungen akzeptiert und wertgeschätzt fühlt, entwickelt ein stabiles Selbstwertgefühl. Daraus erwächst Selbstvertrauen und eine optimistische Lebenshaltung.
2.1.2 Kompetenzen des Kindes zur Teilhabe am kulturellen und sozialen Umfeld
2.1.2.1 Entwicklung von Werten und Orientierungskompetenz
Das Kind lernt in der Gemeinschaft mit Kindern und Erwachsenen menschliche Werte kennen, diese zu hinterfragen und zu verinnerlichen. Mit zunehmendem Alter erkennt es, welche Bedeutung Werte für das eigene Verhalten haben. Bei der Entwicklung eigener Werte ist es wichtig, dass das Kind anderen Werten, Einstellungen und Bräuchen offen begegnen kann. Der Kindergarten bietet Gelegenheiten, Menschen aus anderen Kulturkreisen kennen zu lernen und ihnen mit Achtung und Wertschätzung zu begegnen. Voraussetzung hierfür ist, dass sich das Kind der eigenen Kultur zugehörig fühlt.
2.1.2.2 Bereitschaft und Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme
Das Kind erfährt, dass sein Verhalten stets Auswirkungen auf es selbst, seine Mitmenschen und seine Umwelt hat. Es lernt, sein eigenes Verhalten zu überprüfen und entscheidet, inwieweit es selbst zum Schutz der Mitmenschen, der Umwelt und der eigenen Ressourcen beitragen möchte. Auf diese Weise lernt es, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
2.1.2.3 Bereitschaft und Fähigkeit zur demokratischen Teilhabe
Zu den Fähigkeiten für das Zusammenleben in einer demokratischen Gesellschaft zählen das Einbringen und das Überdenken des eigenen Standpunktes. Dazu gehört es, eine eigene Position zu beziehen, diese nach außen zu vertreten, sich an Gestaltungs- und Lernprozessen zu beteiligen, sich mit der Meinung anderer konstruktiv auseinanderzusetzen und Kompromisse auszuhandeln.
2.1.3 Lernen und lernmethodische Kompetenzen
Lernmethodische Kompetenz steht für das Bewusstsein, dass man lernt, was man lernt und wie man lernt. Diese Kompetenz stellt die Voraussetzung für selbst gesteuertes Lernen dar und ermöglicht es, Wissen zu aktualisieren und Unwichtiges auszufiltern. Entscheidend dabei ist die Fähigkeit, Wissen kompetent nutzen und auf andere Situationen und Probleme übertragen zu können. Ob diese Fähigkeit ausgebildet wird, hängt von der Art und Weise ab, wie das Wissen erworben wird. Mit zunehmendem Alter erwirbt das Kind auch die Fähigkeit, sich das eigene Denken bewusst zu machen und dadurch das eigene Lernverhalten zu beobachten und zu steuern.
2.1.4 Stärkung kindlicher Widerstandsfähigkeit
Als Resilienz wird die Fähigkeit bezeichnet, mit belastenden Situationen, Misserfolgen oder traumatischen Erfahrungen kompetent umzugehen. Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit, die eigenen Kompetenzen und Ressourcen erfolgreich zu nutzen. Das Kind lernt mit Veränderungen und Risikosituationen in seinem Leben so umzugehen, dass diese als Herausforderung begriffen und aktiv bewältigt werden.